Wenn die Tage kürzer werden, schicken die meisten Motorrad-Fahrer ihr Bike in den Winterschlaf. Damit es im nächsten Frühjahr kein böses Erwachen gibt, sollten Sie die Maschine ordnungsgemäß einmotten.
1. Saubere Sache
- Dreck lass nach. Waschen Sie Ihren Liebling mit einem biologisch abbaubaren Motorradreiniger, denn Schmutz zieht Feuchtigkeit und Rost an.
- Sprühen sie Motorradreiniger auf den kalten Motorblock. Nach kurzer Einwirkzeit schrubben Sie ihn mit einer alten Teller- oder Zahnbürste gründlich ab.
- Spülen Sie das Motorrad mit einem kräftigen Wasserstrahl ab. Doch auf keinen Fall sollten Sie einen Hochdruckreiniger benutzen, da dadurch Wasser in die Rad-, Schwingen und Lenkkopflager eindringen kann.
- Anschließend die Maschine abledern, 1-2 Stunden trocknen lassen und den Motor warm fahren.
2. Ölwechsel
- Nach dem Öffnen der Ölablassschraube fangen Sie das warme Altöl in einer Wanne auf und entsorgen es umweltgerecht.
- Wechseln Sie den Ölfilter einschließlich Dichtring.
- Ölablassschraube mit neuem Dichtring wieder eindrehen und festziehen.
- Füllen Sie neues Öl auf, die genaue Menge steht in der Betriebsanleitung oder dem Fahrerhandbuch.
- Damit Sie den Ölstand richtig ablesen können, muss das Motorrad gerade stehen.
- Motor kurz durchdrehen lassen, damit das neue Öl sich verteilen kann. Anschließend kontrollieren Sie noch einmal den Ölstand.
3. Antrieb
Kettenantrieb
- Spannen Sie die Kette, aber nicht zu straff, sonst können Schäden am Antrieb und Getriebe auftreten. Weitere Hinweise hierzu finden Sie im Fahrerhandbuch oder der Betriebsanleitung.
- Auch die Kette freut sich auf eine satte Portion Kettenfett.
Kardanantrieb
- Ist am Kardangehäuse ein Schmiernippel vorhanden, sollten Sie mit der Fettpresse unbedingt 2-3 Hübe Fett hineinpressen. Ein Ölwechsel ist nur entsprechend des Wartungsintervalls notwendig.
4. Batterie
- Klemmen Sie die Batterie ab und lagern Sie sie an einem trockenen, frostsicheren Ort.
- Säurestand der Batterie kontrollieren und falls nötig bis zur Maximum-Markierung mit destilliertem Wasser auffüllen.
- Ladezustand mit einem Säureheber kontrollieren.
- Aufgrund der Selbstentladung kann es zur Tiefentladung kommen. Eine tiefentladene Batterie erreicht nie wieder ihre ursprüngliche Kapazität. Am besten schließen Sie die Batterie an einen „Ladewächter“ an, der die Spannung konstant hält.
- Wer kein „Frischhaltegerät“ hat, lädt eine normale Batterie etwa alle vier bis sechs Wochen nach.
- Wartungsfreie Batterien hängen Sie während der Winterpause ein- bis zweimal ans Ladegerät.
5. Reifen
- Damit die Reifen im Frühjahr nicht eckig, sondern rund laufen, müssen sie entlastet werden. Bocken Sie das Motorrad vorsichtig auf.
- Entlasten Sie beide Räder, indem Sie eventuell einen Holzklotz oder einen Wagenheber unter den Motorblock schieben. Vorsicht: Kippgefahr.
- Erhöhen Sie den Reifendruck um 0,5 bar.
6. Luftfederung
- Senken Sie den Luftdruck in den Federbeinen / der Gabel etwas, damit die Dichtringe nicht unnötig unter Druck stehen.
7. Vergaser
- Entleeren Sie die Schwimmerkammern der Vergaser, um ein Verharzen des Kraftstoffs und damit das Verstopfen der Einspritzdüsen zu verhindern. Zuerst schließen Sie den Benzinhahn, anschließend öffnen Sie die Ablassschraube an der Schwimmerkammer und lassen den Sprit in ein Gefäß ablaufen.
8. Kühlwasser
- Kontrollieren Sie den Wasserstand.
- Achten Sie auf ausreichend Frostschutz.
9. Zündkerzen
- Zündkerzen herausdrehen, reinigen und prüfen, falls notwendig durch neue ersetzen.
- Spritzen sie etwas Motoröl in die Brennräume und drehen Sie die Zündkerzen wieder ein.
10. Tank
- Ein bis zum Rand mit Sprit gefüllter Stahltank schützt vor Korrosion. Bei Kunststofftanks sollten Sie den Sprit ablassen und in einem geeigneten Kanister aufbewahren.
11. Metall- und Lackpflege, sonstiges
- Überwintert das Zweirad im Freien, ist Korrosionsschutz und die Abdeckung mit einer gut belüfteten Plane Pflicht.
- Den Lack polieren und mit Wachs konservieren.
- Kriechöl sorgt an allen Steckern für eine dauerhaft gute Verbindung.
Kommen Sie gut durch den Winter.